Pressemitteilung zur Gründungsversammlung des Freundeskreis Fregatte Bayern

(München, 15.2.2010)

Gäbe es eine weißblaue Flotte, wäre sie vermutlich ihr Flaggschiff: die Fregatte Bayern mit 139 Meter Länge. Der frühere CSU-Landtagsabgeordnete Rudi Peterke aus Schrobenhausen hat jetzt einen Freundeskreis für das zu den modernsten Einheiten der Bundesmarine zählende Schiff initiiert, der am 19. Februar aus der Taufe gehoben wird.

Peterke ist im Rahmen einer Info-Wehrübung auf der Fregatte mitgefahren und war begeistert. Im vorigen Jahr fasste er den Entschluss, die Friedensmission der „Bayern“ – zum Beispiel beim Einsatz gegen den Waffenschmuggel in den Nahen Osten – zu unterstützen. Bald fanden sich Gleichgesinnte: Zu den künftigen Mitgliedern zählen Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Innenminister Joachim Herrmann, Staatskanzleichef Siegfried Schneider und dessen Vorgänger Eberhard Sinner.

CSU-Parteibuch und Prominenz sind jedoch keineswegs Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Freundeskreis. „Jeder, der unsere Ziele mitträgt, ist uns herzlich willkommen“, sagt Peterke. Der Abgeordnete a.D. denkt da auch an die zahlreichen Marine-Fans im Freistaat, zu deren Kameradschaften er engen Kontakt halten will.

Ziel des Vereins ist indes nicht etwa die Verklärung heroischer Erlebnisse auf hoher See. Es geht zuallererst um die über 200-köpfige Besatzung. „Wir wollen dazu beitragen, dass das Leben an Bord erleichtert werden kann“, sagt Peterke. So sollen die Kommunikationsmöglichkeiten auf dem Schiff verbessert werden, damit die Seeleute auf ihren vielen Auslandsreisen leichter Kontakt zu ihren Angehörigen halten können.

Die in Wilhelmshaven stationierte Fregatte hat seit ihrer Indienststellung im Juni 1996 bereits weit mehr als 300000 Seemeilen zurückgelegt und dabei Häfen in Afrika, Amerika und Asien angesteuert. Im Herbst wird sich die „Bayern“ voraussichtlich am UN-Einsatz gegen die Piraten vor den Küsten Somalias beteiligen.

Der Freundeskreis will auch die Beziehung zwischen Fregatte und Freistaat ausbauen helfen. Seeleute sollen nach Bayern eingeladen, das segensreiche Wirken des Schiffes im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden. Kontakt gibt es bereits viele. Sogar Ministerpräsident Horst Seehofer hat als erster bayerischer Regierungschef einen Besuch der „Bayern“ in Aussicht gestellt.

Der Freistaat ist Pate „seines“ Schiffes, das 1994 von Karin Stoiber getauft worden ist. Seither sind Jahr für Jahr Delegationen der „Bayern“ in ihr Patenland gekommen und haben bei Bergtouren, Museumsbesuchen und Empfängen ihre Freundschaft zum Freistaat vertieft.

Umgekehrt tut die Fregatte auch Gutes für den Freistaat. So hat die „Bayern“ die Patenschaft für das SOS-Kinderdorf in Dießen am Ammersee übernommen. In Eigenleistung errichteten Seeleute dort auf dem Spielplatz ein neues Abenteuer-Holzschiff. Von Zeit zu Zeit bescheren Besatzungsmitgliedern auch Gruppen aus dem Kinderdorf bei Ferienfreizeiten in Wilhelmshaven unvergessliche Erlebnisse.

Die Fregatte Bayern ist eines von 14 Schiffen und Booten der Bundesmarine, für die im Freistaat Patenschaften bestehen. Peterke will zu ihnen Netzwerke knüpfen und eines Tages gemeinsame Aktivitäten zum Wohle der Besatzungen starten.

Der Schiffsname „Bayern“ reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück: Die erste „Bayern“, eine Panzerkorvette mit 99 Meter Länge, lief am 13. Mai 1878 vom Stapel der Kaiserlichen Werft in Kiel zurück. Die Fragatte ist das vierte Schiff mit diesem Namen, darunter der 1965 in Dienst gestellte Zerstörer Bayern.